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Chronische Schmerzen und ihre Heilung:
John Sarno ist Arzt und Professor für Rehabilitationsmedizin an der New York-University, und kaum jemand hat mehr Erfahrung mit chronisch Schmerzkranken als er.
Die meisten seiner Patienten haben starke Schmerzen in Nacken, Rücken, Schultern oder Gesäß; oft seit 10 bis 30 Jahren und sie haben viele Therapien und Operationen hinter sich. Meist gelten sie als „austherapiert“. Auslöser für die Schmerzen waren oftmals schwere Unfälle, und Röntgenbilder und MRTs sind der bildhafte „Beweis“ für die Ursache.
Kaum zu glauben, dass Dr. Sarno eine Heilungsrate von 70% hat – sowohl, was den Schmerz anbelangt, als auch bei der Funktion.
Hinzu kommen weitere 15% mit deutlicher Besserung (i.d.R. 40 – 80% besser), und das bei etwa 12000 Patienten.
Dr. Sarno verweist auf Untersuchungen, die zeigten, dass 65% aller Menschen im mittleren Lebensalter, die keine Schmerzen hatten, im MRT-Scan einen Bandscheibenvorfall oder eine Wirbelstenose aufwiesen. Er begann darum, nach der wahren Ursache für die Schmerzen zu forschen. Er erklärt die Schmerzen damit, dass die Patienten unter chronischen Verspannungen und Krämpfen der Muskulatur litten. Wenn ein Muskel chronisch angespannt ist, wird die Durchblutung eingeschränkt und es entsteht Sauerstoffmangel im Gewebe. So kommt es zu Schmerzen.
Natürlich haben diese Patienten auch Massagen bekommen. Warum trotzdem die Verspannungen aufrecht erhalten werden, führt er auf Emotionen zurück, die sozusagen im Muskel festgehalten werden. Beispielsweise sind die meisten Menschen dazu erzogen worden, ihre Wut oder Angst nicht deutlich zu zeigen. Das Unterbewusstsein registriert also, dass es nicht sicher ist, diese Dinge zu fühlen. Darum lässt es in solch einer Situation die Muskeln verkrampfen, so dass unser Denken durch die Schmerzen von diesen unerwünschten Gefühlen abgelenkt wird. Jetzt erzeugen die Schmerzen noch weitere Wut oder Angst – ein Teufelskreis entsteht.
Für manche Menschen ist es ausreichend, diese Zusammenhänge zu erkennen, um sich ihre Gefühle zuzugestehen und damit die Verspannungen zu lösen.
Kinesiologie und Energetische Psychotherapie sind aber große Hilfsmittel, um hier heilende Veränderungen zu erreichen.
Ich erwähne John Sarno hier, weil die große Anzahl dokumentierter Heilungserfolge ein Beweis für den Zusammenhang von Körper und Psyche ist. Nicht versäumen will ich allerdings, darauf hinzuweisen, dass Therapeuten wie Wilhelm Reich, John Pierrakos oder Gerda Boyesen lange vor ihm diese Zusammenhänge erkannten und in ihren Therapien umsetzten.
Außerdem vermute ich, dass alle chronischen Erkrankungen solche psychischen Ursachen haben, die die Krankheit aufrecht erhalten. Zu ganzheitlicher Therapie gehört für mich also immer auch die psychische Komponente.